San Pietro a Grado, Toskana

Basilica di San Pietro a Grado

Nicht direkt in Pisa 98, aber nur wenige Kilometer in Richtung der Küste des Tyrrhenischen Meeres, liegt die sehr schöne Kirche San Pietro a Grado. An dieser Stelle mündete einst der Fluss Arno ins Meer, der Zugang ist aber im Laufe der Zeit versandet und hat ein fruchtbares Land hinterlassen.

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Für die Pilger im Mittelalter galt San Pietro a Grado als eine wichtige Station auf ihrem Weg nach Rom. Der Bau der Basilika stammt aus dem 10. Jahrhundert und wurde aus Lovorneser Tuff mit Einlagen aus Marmor sowie wieder verwendetem antiken Material errichtet. Als eine architektonische Besonderheit gelten die drei östlichen Apsiden sowie eine weitere Altarnische im Westen, so dass die Kirche keine repräsentative Fassade besitzt. Der dazugehörige Campanile wurde im Jahr 1944 durch Bombeneinschläge zerstört, jedoch im unteren Teil wieder rekonstruiert.

Das dreischiffige basilikale System von San Pietro entspricht der Anordnung frühchristlicher Kirchen. Die kleinen Mittelschiffsfenster ermöglichen die großformatigen Wandflächen der Obergaden, des oberen Bereichs des Mittelschiffs. Als man nach dem Zweiten Weltkrieg mit den Restaurationsarbeiten der Kirche begann, stieß man auf Fundamente eines römischen Profanbaus, vermutlich einer Lagerhalle des Hafens, sowie auf die Reste von zwei Vorgängerbauten: eine Apsis aus dem 4. Jahrhundert und eine weitere Altarnische aus hellerem Stein aus dem 6. Jahrhundert.

Bedeutende Station der Pilger im Mittelalter

Das Ziborium aus dem 14. Jahrhundert steht auf den Fundamenten eines älteren Altaraufbaus, auf den noch kleine Säulen hinweisen. Zudem fand man Reste eines von einem Säulenfragment getragenen Altares, den man mit einem legendären Altar des Heiligen Petrus in Zusammenhang bringt. Petrus soll zum ersten mal an der Stelle, an der später San Pietro a Grado entstand, seinen Fuß auf italienischen Boden gesetzt haben. Die Legende besagt, dass er über einem steinernen Altar die "Ecclesia ad gradus" errichtete, wo sich die erste christliche Gemeinde der Apenninhalbinsel versammelte.

Der Innenraum beeindruckt durch die großformatige Freskenbemalung der Obergaden. Sie werden dem Deodato Orlandi aus Lucca 148 zugeschrieben und auf eine Zeit um 1300 datiert. Die Freskenserie gilt als der umfangreichste Petrus- und Pauluszyklus des Mittelalters. Vorbild für die einzelnen Szenen waren die Zyklen in Alt-St.-Peter in Rom. Unterhalb des Zyklusses reihen sich Fresken mit Papstporträts in gemalten Säulenarkaden, die von Petrus bis Johannes XVII. reichen, und oberhalb sind die Mauern des Heiligen Jerusalem dargestellt.